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Chorgeschichte(n): 190 Jahre Gürzenich-Chor Köln

Thumbnail imageAktive Gründungsmitglieder gibt es keine mehr. Aber das wäre auch nicht unbedingt wünschenswert für einen Chor, der Ende Mai für sein (mindestens) hundertjähriges Bestehen mit der Zelter-Plakette geehrt wird. Denn jeder Chor mit Ambitionen braucht eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Stimmen, um sich weiter zu entwickeln. Diese Metamorphose hat der Kölner Gürzenich-Chor in den fast 190 Jahren seines Bestehens schon mehr als einmal erfolgreich hinter sich. Denn die Geschichte des Chores ist fast ebenso bewegt wie die Zeiten, in denen das Ensemble maßgeblich zur Gestaltung des Kölner Musiklebens beigetragen hat und dabei längst selbst zu einem Stück Kölner Musikgeschichte geworden ist.

Was 1827 mit der Fusion der beiden Chöre der Musikgesellschaft und des Städtischen Singvereins unter dem Namen „Cölner Concert-Gesellschaft“ begann, führte viele musikbegeisterte Menschen zusammen und sorgte (nicht nur) in Köln für zahlreiche Highlights, die das Musikleben der Stadt auf immer wieder neue Art bereicherte. Auch für den gebürtigen Solinger Christian Jeub, der den Gürzenich-Chor 2011 übernahm, war und ist es eine besondere Herausforderung, einen so traditionsreichen Chor zu übernehmen:

„Mit dem Namen Gürzenich-Chor Köln verbanden sich in der Vergangenheit immer großartige Konzerte und ein Musizieren mit angesehenen Musikerpersönlichkeiten sowohl bei den Solisten als auch unter den Dirigenten. Im 19. Jahrhundert dirigierte Giuseppe Verdi beispielsweise sein Requiem mit diesem Chor, und Johannes Brahms hinterließ im Gästebuch den Beginn seiner 3. Sinfonie. In Erinnerung sind aber auch die großen und regelmäßigen Passionskonzerte mit dem jeweiligen GMD, wie etwa Günter Wand in dessen Kölner Amtszeit von 1946-1974. Insofern galt es im Bewusstsein dieser besonderen Erwartungshaltung, die chorische Qualität zu erneuern und auch aus der Historie Inspiration zu schöpfen, wie etwa mit unserer Aufführung "Moses" des Kölner Komponisten Max Bruch im Jahr 2014.“

Thumbnail imageKlangvolle Namen wie Konradin Kreutzer, Ferdinand Hiller, Hermann Abendroth und Franz Wüllner tauchen in der Chorchronik ebenso auf wie die einiger berühmter Gastdirigenten, zu denen u.a. Johannes Brahms, Max Bruch und Richard Strauss zählten. Bis heute sichtbare Spuren dieser illustren Gäste finden sich im Goldenen Buch des Chores, das Joseph Rheinberger dem Chor 1883 schenkte und das mit seinen vielen prominenten Einträgen zu den „greifbaren“ Schätzen des Chores gehört. Nachdem seit 1983 erst Volker Hempfling und Michael Reif seit 1994 den Chor in den letzten Jahrzehnten geprägt haben, begann das jüngste Kapitel der Chorgeschichte 2011 mit der Wahl eines neuen Chorleiters. Nach einem Auswahlverfahren mit jeweiligen Probedirigaten von mehreren Kandidaten einigten sich die Chormitglieder auf Christian Jeub, der bis zum Frühjahr 2016 im Hauptberuf Chordirektor am Gelsenkirchener Musiktheater im Revier war und nun im Sommer den Posten des Leiters der Universitätsmusik in Koblenz übernimmt. Auch der Gürzenich-Chor verdankt ihm bereits viele neue Impulse, wie Brigitte Schmitz als Vorsitzende des Chor-Vorstandes, bestätigt:

„Neben der hohen musikalischen Kompetenz, die Christian Jeub mitbringt, sind es vor allem zwei Neuerungen, die er eingeführt hat: Zum einen die Gesangsstipendien bei Prof. Hoff und zum anderen die Wiederaufnahme der Tradition, Gastdirigenten zu Workshops einzuladen. Zumindest in Köln kann man lange nach Chorleitern suchen, die die Größe besitzen, ihren Platz vor dem Chor für Kollegen, die sich in der Chorszene einen großen Namen gemacht haben, vorübergehend freizumachen.“

54 aktive und 19 passive Mitglieder stehen zurzeit auf der Chorliste. Darunter ist als aktuell langjährigstes Mitglied auch Ulrich Malkus, der seit 1985 im Bass singt. Der Chor ist für ihn dabei längst mehr als nur ein nettes Hobby:

„Der Gürzenich-Chor ist für mich, obgleich ich in diversen Chören gesungen habe und singe, zur 'musikalischen Heimat' geworden. Als Laiensänger mit namhaften Solisten und Orchestern auf einer Bühne zu stehen und auf hohem Niveau gemeinsam Musik zu machen sowie die Einstudierung der Werke unter professioneller Chorleitung zu erleben, bedeutet für mich ein Stück Lebensqualität.“

Alle Altersgruppen und Stimmlagen sind bunt gemischt, wenn sich der Chor jeden Montag in einer Schule im Kölner Stadtteil Deutz zusammenfindet: Ferien und Montage nach Konzerten in der Regel ausgenommen. Seit der Gürzenich-Chor regelmäßig Gesangsstipendien vergibt, ist das Interesse auch von jungen Talenten an einer aktiven Teilnahme wieder größer geworden. So konnte auch die nach der Übernahme des Chores durch Christian Jeub noch etwas spärlich besiedelte Männerriege inzwischen wieder gut besetzt werden. Die Stipendien, die einmal jährlich ausgeschrieben werden, locken den Nachwuchs mit professionellem Gesangsunterricht durch den Opern- und Konzertsänger Mario Hoff, der seit 2009 als Professor an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln Gesang unterrichtet. Dafür nehmen die Stipendiaten aktiv an den Chorproben und Konzerten teil und sammeln wichtige Erfahrungen. Davon hat auch Stipendiat Claudius Gatzweiler profitiert:

„Dem Stipendium des Gürzenich-Chores verdanke ich, dass ich meine Freude am Gesang mittlerweile auf ein professionelles Fundament stellen kann. Dass ich dabei meiner Stimme mehr und mehr trauen kann, habe ich nicht zuletzt in diesem Ensemble bei der Erarbeitung großer Chorwerke gelernt. Dabei habe ich ganz wichtige Impulse von Christian Jeub und der Chorgemeinschaft bekommen.“

Natürlich freut sich der Gürzenich-Chor jederzeit auch ohne Stipendienvergabe über neue Sängerinnen und Sänger. Die allerdings müssen sich einem Vorsingen stellen, in dem der Chorleiter Christian Jeub und ein oder zwei Mitglieder des Chorvorstandes sich ein Bild über die Stimme der Interessenten machen, bevor dann eine Entscheidung über die Aufnahme in den Chor gefällt werden kann. Das ist auch für die Entwicklung des Chores von entscheidender Bedeutung, wie Chorleiter Christian Jeub betont:

„Zusammen mit den Stimmbildnern legen wir großen Wert auf die vom Körper unterstützten Klänge und die Tragfähigkeit der Stimmen. In der stimmlichen Ausrichtung wollen wir klanglicher Partner eines professionellen Orchesters sein. Durch regelmäßige Vorsingen und auch die Entwicklung von Nachwuchskonzepten mit individuellem Gesangsunterricht ist der Chor insgesamt verjüngt und die Anzahl der Sänger gewachsen. Dabei bleibt die Nachwuchsarbeit auch stets Aufgabe und ist in dem Sinne nie gelöst. Mit der sängerischen Entwicklung und technischen Sicherheit blüht im Chor die Musizierfreude auf. Die Gemeinschaft des Gürzenich-Chores ist durch die Projekte, Chorfahrten und Konzerterlebnisse gewachsen. Der Gürzenich-Chor ist durch eine Vielzahl von Konzerten stilsicherer in den Epochen geworden und bietet eine große Palette an emotionalen Farben. Der Gürzenich-Chor musiziert mutig und offenherzig. Für die ambitionierten Laiensänger sind die Konzerte emotionale Höhepunkte, von denen die Mitwirkenden lange Zeit Kraft schöpfen.“

Auch Bass Ulrich Malkus hat diese Veränderungen in der Besetzung des Chores über viele Jahre immer wieder miterlebt:

„Als dienstältestes Mitglied des Chores habe ich viele Menschen 'Kommen und Gehen' gesehen. Wenn es bei gefordertem Qualitätsanspruch gelingt, über Jahrzehnte eine ausgewogene Chorgemeinschaft  von Jugendlichen – jungen Erwachsen und 'gestandenen  Leistungsträgern' aufrecht zu erhalten, so ist dies eine große Herausforderung, die der Gürzenich-Chor gemeistert hat. Dazu gehört ein hohes Maß an Eigenverantwortlichkeit.“

Thumbnail imageNeben dieser Verantwortung des Einzelnen und der unermüdlichen und nicht unerheblichen ehrenamtlichen Arbeit des vierköpfigen Vorstandes hinaus steht dem Chor seit 2012 auch ein Förderkreis zur Seite, der sich unter dem Vorsitz der ehemaligen Dombaumeisterin von Köln, Frau Prof. Dr. Barbara Schock-Werner, u.a. auch um das finanzielle Wohl des Gürzenich-Chores kümmert. Dazu zählen die Finanzierung der Gesangsstipendien und Konzertprojekte ebenso wie von Notenmaterial.

Für das übliche Standardrepertoire wie z.B. dem Bach’schen Weihnachtsoratorium oder der Johannes-Passion – beides Werke, die auch regelmäßig auf dem Programm des Gürzenich-Chores stehen –  ist die Materialbeschaffung in der Regel kein Problem. Schwieriger wird es aber bei Uraufführungen oder ungewöhnlichen Konzertprojekten wie z.B. dem Jubiläumskonzert zum 185-jährigen Bestehen des Chores im November 2012. Neben Carl Orffs „Carmina Burana“ stand eine Auswahl alter Kölscher Lieder auf dem Programm, welches kölsche Musik-Tradition und Gegenwart gleichermaßen miteinander verband. Für den zweiten Programmteil hatte man die Bläck Fööss – eine weit über Köln hinaus bekannte Institution – zum tat- und stimmkräftigen und natürlich rein freundschaftlichen „Sängerwettstreit“ eingeladen: Eine Einladung, welcher die sieben Herren der beliebten Band mehr als gerne folgten. Denn auch für sie war diese eher ungewöhnliche Zusammenarbeit Freude und Herausforderung zugleich, wie sie in den Proben und nach dem Konzert mehrfach betonten. Die Stimmung im restlos ausverkauften Festsaal des alten Gürzenich – dem 1447 eröffneten Gebäude, das dem Chor und Orchester der Stadt Köln seine Namen gab – war am 25. November 2012 entsprechend: die Mitwirkenden waren ebenso begeistert wie die Zuhörer, welche die Musiker unter großem Jubel und Beifall gar nicht mehr von der Bühne lassen wollten.

Sehr viel „ernster“ ging es dagegen bei einem ebenfalls außergewöhnlichen Projekt im November 2015 zu. Auf dem Programm standen das nicht so bekannte Requiem in c-moll von Luigi Cherubini und das sehr viel populärere Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart. Allerdings kam Mozarts Werk in einem neuen Gewand daher, und so konnte der Gürzenich-Chor mit Fug und Recht eine „Uraufführung“ des Mozart-Requiems verkünden. Denn der in Köln lebende und an der Hochschule für Musik und Tanz unterrichtende Dozent für Tonsatz Burkhard Wepner hatte das "Lacrimosa" und die "Amen-Fuge" im Requiem neu ergänzt, beides Sätze, deren Komposition Mozart vor seinem frühen Tod unvollendet hinterlassen hatte.

Einer weiteren Tradition folgt der Gürzenich-Chor mit der regelmäßigen Einladung von Gastdirigenten. Waren das in der Vergangenheit so bekannte Musiker wie Johannes Brahms, Edvard Grieg oder Peter Tschaikowsky, so haben auch die Namen der Gastdirigenten aus der Gegenwart einen guten Klang in der Chormusikszene. Seit Christian Jeub die Leitung des Chores übernahm, fanden bereits zwei Workshops statt, in denen Gastdirigenten mit dem Gürzenich-Chor Programme mit A-cappella-Werken nicht nur aus ihren jeweiligen Heimatländern erarbeiteten:

Im Herbst 2013 kam Simon Carrington, ehemaliges Mitglied der King’s Singers und bis 2009 Professor of Choral Conducting & Conductor of the Yale Schola Cantorum an der Yale University, nach Köln und brachte englische Chormusik mit. Im Mai 2015 folgte dann eine Arbeitsphase mit dem amerikanisch-schwedischen und ebenfalls international renommierten Chorleiter Gary Graden, der den Horizont des Chores mit (auch zeitgenössischer) skandinavischer Chormusik weit über die Ländergrenzen hinaus erweiterte. Solche Einladungen zur Zusammenarbeit sollen auch in Zukunft an international renommierte Chorleiter erfolgen. Die Vorteile solcher Workshops liegen auch für die Vorsitzende Brigitte Schmitz auf der Hand:

„Der Chor macht durch die Workshops auch in der Öffentlichkeit auf sich aufmerksam und setzt sich dadurch von anderen Chören ab. Auf musikalischer Ebene gibt es viele neue Impulse durch das gemeinsame Erarbeiten von Werken mit Muttersprachlern wie Simon Carrington für die englische Chormusik oder Experten wie Gary Graden für das skandinavische Repertoire. Wir lernen dabei, uns auf die Eigenheiten von anderen, für uns fremde Chorleiter einzustellen und ihre Ansagen umzusetzen.“

Auch für das in Sichtweite gerückte Jubiläum zum 190-jährigen Bestehen des Chores im Jahr 2017 gibt es natürlich schon Ideen und Pläne. Vor der Sommerpause steht im Juni aber zunächst noch ein anderer Leckerbissen auf dem Programm: gemeinsam mit dem Musikverein Gelsenkirchen, den Christian Jeub ebenfalls leitet, und dem Bach Choir Newcastle aus der Gelsenkirchener Partnerstadt Newcastle upon Tyne führen die Chöre zusammen mit der Neuen Philharmonie Westfalen das hierzulande fast unbekannte, in England aber sehr populäre Oratorium „The Dream of Gerontius“ von Edward Elgar auf.

Zur Vorbereitung dieses Werkes packen die Chormitglieder des Gürzenich-Chores über das lange Wochenende an Christi Himmelfahrt schon einmal die Koffer, um am sauerländischen Möhnesee vier Tage ins gemeinsame „Trainingslager“ zu gehen. Und immer wieder gilt trotz aller Tradition und dem bewussten Umgang mit der Vergangenheit: nach dem Konzert ist vor dem Konzert, denn wenn ein Programm erfolgreich präsentiert wurde, fängt meist sehr zeitnah die Arbeit am nächsten Projekt an. Im Visier ist aber auch schon das 200-jährige Jubiläum des Chores: ob der Gürzenich-Chor im Jahr 2027 dann eine weitere Zelter-Plakette für die zweiten hundert Jahre seiner vollendeten Chorgeschichte verliehen bekommt, ist noch nicht bekannt.

Reinhild Mittelsten Scheid
27.04.2016

 

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