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Start Service Beiträge des VDKC Felix Draeseke – Kirchenmusik zwischen Liszt und Reger (I)
Felix Draeseke – Kirchenmusik zwischen Liszt und Reger (I) Drucken E-Mail

Eine Einführung anlässlich des 100. Todestages am 26. Februar 2013 von Udo-Rainer Follert

1. Die Chorwerke mit Orchester, entstanden zwischen 1865 und 1887

a. Lacrimosa op. 10, 1865
b. Adventlied nach Rückert op. 30, 1875
c. Requiem op. 22, 1876-1875
d. Osterszene nach Goethes Faust Op. 39, (1863/64) 1886/87

Besetzungen
Lacrimosa op. 10 für Solistenquartett (SATB), Chor (SATB) und Orchester (2Fl. 1Ob. 1EH. 2 Fg. - 4Hr. 2Tr. 3Pos. Pk. – Vo.1+2. Va. Vc. Kb.)
Adventlied op. 30 für Solostimmen (SATB), Chor (SATB) und Orchester (2Fl. 2Ob. 2Kl. 2Fg. – 2Hr. 2Tr. 3Pos. Pk.- Vo1+2. Va. Vc. Kb.)
Requiem h-Moll op. 22 für Solistenquartett (SATB), Chor (SATB) und Orchester (2 Fl. 1Ob. 1EH. 2 Fg. - 4Hr. 2Tr. 4Pos. Pk. – Vo1+2. Va. Vc. Kb.)
Osterszene aus Goethes Faust Op. 39 für Bariton-Solo (Faust), Chor (SSATBB) und Orchester (2Fl. 2Ob. 2Kl. 2Fg. – 4Hr. 2Tr. 3Pos. Pk.- Vo1+2. Va. Vc. Kb.) hinzu werden Kontrafagott, Tamtam und ein Harmonium eingesetzt.

Verwendung, Schwierigkeit, Dauer, Veröffentlichungen, ggfls. kurze Beschreibung
Seit 1862 hielt sich Felix Draeseke in der französischen Schweiz auf, seinem zwölf Jahre währenden „selbst-gewählten Exil“. 1865 ist hier das Lacrimosa, op. 10 (6/8, d-Moll, Larghetto) entstanden. Die Uraufführung fand 1870 in Weimar statt. Im gleichen Jahr wurde das Werk bei Kahnt in Leipzig gedruckt. Die erste geistliche Komposition Draesekes ist eine Vertonung der beiden letzten Verse  der Sequens „Dies irae, dies illa“, welche Draeseke später in sein Requiem Op. 22 übernimmt. Die homophone Satzweise herrscht vor. Die Solisten werden dem Chor im geschlossen Satz gewissermaßen als Coro spezzato im Sinne einer Doppelchörigkeit gegenübergestellt. Sie sollten als Quartett einen homogenen Klangkörper bilden.

Das kurze Stück ist eine willkommene Ergänzung in Programmen mit unterschiedlicher Werkfolge zur Passion oder zum Kirchenjahresende. Schwierigkeit: mittelschwer, schlichte und einprägsame Melodik, keine schwierigen harmonischen Wendungen; 86 Takte, AD 7 Minuten.

In breiten Klangwellen zieht der klar gegliederte Klagegesang dahin. Den Einwurf der Solostimmen „Judicandus“ nimmt der Chor auf und beginnt dann die Klage aufs Neue. Die Chorsoprane steigen in vier zweitaktigen Seqzuenz-Modellen durch eine ganze Oktave bis zum g‘‘, wo in trugschlussartiger Wendung des „Judicandus“ erreicht wird (Es-Dur, fortissimo). Von dort sinkt der Satz in weiteren acht Takten ins pianissimo zurück. Die Bitte um Schonung an den Mittler Jesus tragen die Solisten in weiteren acht Takten vor und in abermaliger Steigerung verleiht der Chor dieser Bitte Nachdruck. Der Klagegesang schließt mit der Bitte um die ewige Ruhe, in welchen Bittgesang die Solisten einstimmen. Plötzlich steigert sich das „Amen“ zu einem gewaltigen Fortissimo. Diese Gewissheit bleibt erhalten, wenn alle Stimmen während der letzten Takte ins ppp zurücksinken und das „Lacrimosa“-Motiv sich unter fortwährender Auflösung vollständig auflöst und verliert. 

Aufführungsmaterial: siehe die Anmerkungen zum Requiem op. 22.

Nach dem Lacrimosa, welches am Anfang des „Schweizer Exils“ entstanden war, komponierte Draeseke seine nächste größere Chormusik mit Orchester an dessen Ende, nämlich 1875 in Genf. Das Adventlied Opus 30 nach der Dichtung von Friedrich Rückert wurde im Spätherbst des Jahres in nur drei Wochen zur Partitur gebracht und am 25. November, dem Geburtstag seines Vaters, vollendet.  1876 kehrte Draeseke nach Deutschland zurück. Der Komponist hatte sich in der Schweiz ganz intensiven theoretischen Studien gewidmet und sich besonders in den strengen, kontrapunktischen Künsten umfassende Kenntnisse angeeignet. Man kann das Adventlied op. 30 (4/4, 3/2, C-Dur, Allegro moderato) formal als Symphonische Kantate ansehen. Die 6 Strophen des Rückert-Liedes sind durchkomponiert. Auch hier treten die Solisten dem Chor oft  im Quartettsatz gegenüber, haben allerdings auch kürzere solistische Partien zu singen. Die Uraufführung fand im November 1878 in der Frauenkirche zu Dresden statt.
Für die Advents- und Weihnachtszeit ist das Adventlied ein sehr geeigneter Konzertbeginn. Robert Schumann hat übrigens denselben Text vertont, und es wäre durchaus reizvoll, den beiden Romantikern in einem Programm zu begegnen. Bei dem wachsenden Interesse auch an ganz unbekannter Musik wäre eine Pro-grammfolge mit Adventlied von Robert Schumann, Der Stern von Bethlehem von Friedrich Kiel und Adventlied von Felix Draeseke einmal ein Advents-Weihnachtskonzert der besonderen Art.
Schwierigkeit
: mittelschwer bis schwer; homophone und polyphone Abschnitt wechseln ab; die Melodik ist einprägsam, benutzt zum Teil weite Intervalle; die harmonischen Gänge sind anspruchsvoll; 300 Takte, AD 25 Minuten.

Thumbnail imageDer Solo-Bariton eröffnet die Kantate quasi in der Funktion eines Vorsängers mit großer Geste (Dein König kommt in niedern Hüllen, Abb. 2), welche der Chor nach 20 Takten aufnimmt und bis zum Ende der 1. Strophe fortentwickelt. Auch die 2. (O, mächt’ger Herrscher) und 3. Strophe (Dein Reich ist nicht von dieser Erden) leiten die Solisten ein, und der Chor setzt sie jeweils fort, nun in polyphoner Satztechnik. Der Schluss der 3. Strophe wird in dramatischer Steigerung erreicht. Die gesamte 4. Strophe (Und wo du kommst) ist dem Chor übergeben. Der Solo-Bariton leitet wieder mit großer melodischer Geste die 5.Strophe ein (O Herr von großer Huld und Güte), die  dann vom ganzen Quartett bis zu einem glanzvollen Höhepunkt geführt wird, und im selben Moment übernimmt der Chor in großer Klangpracht die 5.Strophe nochmals ganz und führt sie in homophonem Satz durch. In den Schlussakkord dieser Strophe hinein fällt der Beginn der letzten Strophe (O lass dein Licht auf Erden siegen, Abb. 3), die der Solosopran in glanzvoller Höhe einleitet. Quartett und Chor wechseln sich im Folgenden ab und gestalten einen festlich glanzvollen Abschluss der Kantate. Nach einem schlichten „Amen“ klingt das Werk aus wie es begann: mit drei majestätischen Akkorden der Posaunen.

In die Feinheiten der Orchestrierung einzuführen ist hier der Platz nicht gegeben. Auch beim Adventlied erweist sich Draeseke aber als fantasiereicher Instrumentator.

Thumbnail imageDas Werk erschien 1886 bei Kistner in Leipzig und liegt in vielen Bibliotheken, z.B. in Berlin, Dresden, Karlsruhe u.a. Draesekes Adventlied war beliebt und wurde oft aufgeführt. Bekannt geworden ist aus den letzten Jahrzehnten eine Aufführung des Adventsliedes: 2007 in der Gedächtniskirche zu Speyer unter der Leitung von Udo-R. Follert. Eine weitere Aufführung des Adventliedes findet am 20. Dezember 2012 in der Frauenkirche zu Dresden statt. Die Ausführenden sind Chor und Orchester der MDR unter der Leitung von Howard Arman.

Die symphonische Kantate „Adventlied“ liegt noch nicht als Neuausgabe vor. Bei der Materialbeschaffung ist die INTERNATIONALE DRAESEKE GESELLSCHAFT e.V. (IDG)  behilflich.

Zum Requiem h-Moll Opus 22 ist eine ausführliche Einführung und Analyse von Udo-R. Follert nachzulesen in Musik und Kirche Jg. 52 (1982), Heft 5, so dass hier darauf verzichtet werden kann.

Die Uraufführung des Requiems fand im Oktober 1881 in Dresden statt. Im Februar 1883 war Richard Wagner gestorben, und der Allgemeine Deutsche Musik Verein bestimmte, dass zu dessen Gedächtnisfeier am 3. Mai 1883 in der Thomaskirche zu Leipzig eben diese Totenmesse von Felix Draeseke zur Aufführung gekommen ist. Eine Tatsache, an welche man sich im Wagner- und Draeseke-Jahr 2013 erinnern kann.

Nach 1945 erlebte das Werk 1958 eine Aufführung in Wuppertal unter der Leitung von Martin Stephani. Danach wurde es 1982 im Altenberger Dom bei Köln durch die Leichlinger Kantorei unter der Leitung von Udo-R. Follert wieder aufgeführt, und von diesem Konzert ist ein Mitschnitt als CD erhältlich. Nachfrage über die IDG.

Introitus und Kyrie: (h-Moll, 3/4, 4/4, 3/2, Andante grave) Zweiteilige Anlage des Introitus; polyphone Abschnitte wechseln mit homophoner Satzweise; die Solisten treten dem Chor geschlossen gegenüber; kunstvolle Kontrapunktik, farbige Modulationen. das Kyrie ist dreiteilig komponiert, zwei sangliche Fugen-themen werden erst getrennt durchgeführt; im dritten Teil als Doppelfuge.
Dies Irae: (d-Moll, 3/4, 4/4, 6/8, Presto agitato, Largo, Andantino von moto, Larghetto); dem Text entsprechende vielteilige Anlage; packende Tonmalereien durch reiche Anwendung der Modulation; homo-phone und polyphone Satzweise wechseln; das Solistenquartett fast immer geschlossen dem Chor gegen-über. Der Satz wird von dem oben beschriebenen Lacrimosa beschlossen.
Thumbnail imageDomine Jesu Christe: (D-Dur, C-Dur, h-Moll, 4/4, 3/4, Allegro moderato, Andantino, Allegro agitato, Abb. 4); Diesem Hauptsatz muss man wegen des inhaltlichen Tiefgangs überragende Bedeutung zuschreiben! Er ist eine chorsymphonische Choralbearbeitung; das Kirchenlied “Jesu, meine Zuversicht“ wird einmal nach der markant-homophonen Einleitung über den polyphon fließenden Chorstimmen instrumental durchgeführt und ein zweites Mal über der brillanten Quam olim Abrahae-Fuge; Hostias et preces in homophoner Satzweise mit Soloquartett und Chor im Wechsel; Wiederholung der Fuge über Orgelpunkt mit  dramatischer Steigerung vor dem letzten Choral-Zitat. (Zum besseren Verständnis siehe die o.g. Einführung von Udo-R. Follert).
Sanctus: (E-Dur, 4/4, 3/4, Allegro moderato, Allegro con moto) zweiteilige Anlage: homophone Satzweise mit Modulation leiten ein; es folgt eine brillante Osanna-Fuge.
Benedictus: (G-Dur; 4/4; Andantino) ein Satz für das Solistenquartett; zwei kurze Einwürfe des Chores, Überleitung und Wiederholung der Osanna-Fuge.
Agnus Dei: (h-Moll, 4/4, 3/2; Andantino grave, Molto tranquillo), große zweiteilige Anlage: dreimaliges Agnus in homophoner Satzweise, unterbrochen von kunstvoller Kanonarbeit bei den Solisten; Anknüpfen an Modulationen im ersten Satz; sangliches Thema für die Cum sanctis tuis-Fuge; homophone Schlusswendung in dramatischer Steigerung.
Schwierigkeit: mittelschwere bis schwere Chorpolyphonie; viele überraschende Modulationen; die kontrapunktischen Strukturen erleichtern die Einstudierung; AD 60 Minuten.

Partitur und Klavierauszug zum Requiem op. 22 erschienen 1883/87 bei Kistner, Leipzig;  Orchesterstimmen wurden offenbar nicht gedruckt; KLA erschien 1988 als Nachdruck beim Strube Verlag, München.
Das Werk ist nach 1982 mehrfach gespielt worden; handschriftliche Orchesterstimmen sind vorhanden; eine kritische Neuausgabe ist in Planung; bei der Materialbeschaffung ist die IDG behilflich.
Das Benedictus ist mit einer Klavier-Begleitung (Orgel manualiter ad lib.) bei Kistner, Leipzig  auch als Sonderdruck erschienen. Die Besetzung mit Solistenquartett und Chor wurde beibehalten. Auf der Basis dieser Ausgabe ist das Benedictus 1991 als Neudruck im Bärenreiter-Verlag (BA 6911) erschienen für 4-stg. Chor oder vier Solostimmen und Chor mit Orgel-Begleitung, eingerichtet und hrsg. von Udo-R. Follert.

Resonanz und Anerkennung zum Requiem h-Moll Opus 22 waren in Fachwelt und Presse schon zu Lebzeiten Draesekes sehr positiv. Wie schon gesagt, wurde das Requiem für die Trauerfeier zum Gedenken Richard Wagners in Leipzig ausgewählt, was einer Sensation gleichkam: man ehrte den „Neutöner“ in Bachs Thomaskirche durch den Wagner-Schüler und –Anhänger, der sich der Kunst des Kontrapunktes wieder zugewandt hatte und diese mit der dramatischen Ausdruckskunst seines Idols zu verbinden verstand. Die hochrangige Ausführung durch den Riedel-Verein überzeugte am 3. Mai 1883 die anwesende Fachwelt.

Thumbnail imageOsterszene aus Goethes Faust Op. 39 (cis-Moll/Des-Dur/E-Dur 4/4, 3/2, 3/4, Allegro moderato)
„Ob die im Winter 1863/64 in Angriff genommene Vertonung aus Goethes Faust als geistliche Musik im engeren Sinne oder als Bühnenmusik zu verstehen ist, stellt bei der bürgerlichen Goethe-Rezeption der Zeit nicht ein-mal einen entscheidenden Unterschied dar, wohl aber die Differenz von christlichem und bürgerlichem Verständnis von Religiosität in der Musik. Die Osterszene op. 39 wurde erst in den Jahren 1886/87 fertiggestellt.“ (siehe Helmut Loos, Die Geistliche Musik von Felix Draeseke a.a.O.S.198).

Schwierigkeit: Die technischen Anforderungen sind in der Osterszene für den Chor leicht. Hingegen hat der Bariton-Solist eine dankbar große Aufgabe zu bewältigen.

Thumbnail imageDurch farbige Instrumentierung (unter Einbeziehung von Tamtam und einem Harmonium) und eine dramatische Gesamtanlage ist das Stück eine wirkungsvolle und willkommene Abwechslung auf den Programmen. Bei der Materialbeschaffung ist die IDG behilflich. AD 15 Minuten.

Udo-Rainer Follert
Heiligenberg überm Bodensee
01.11.2012

 

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