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Start Service Beiträge des VDKC Felix Draeseke – Kirchenmusik zwischen Liszt und Reger (III)
Felix Draeseke – Kirchenmusik zwischen Liszt und Reger (III) Drucken E-Mail

Eine Einführung anlässlich des 100. Todestages am 26. Februar 2013 von Udo-Rainer Follert 

3. Die Chorwerke a cappella, entstanden zwischen 1908 und 1910
a. Große Messe a-Moll op. 85, 1908/09
b. Requiem e-Moll WoO 35, 1909/10

Diese beiden großen A-cappella-Kompositionen sind Spätwerke Draesekes und belegen seine Meisterschaft in der Behandlung der Singstimmen im A-cappella-Stil. Die Messe wie auch das Requiem sind eindrucksvolle Beispiele für die eigenständige Tonsprache des Komponisten. Die kompositorischen Mittel, Motive, Themen, Modulationen etc. stehen entschieden im Dienste der Ausdeutung des Textinhaltes. Die beiden Werke entstanden 1908 bis 1910, ein Jahrzehnt nach seinem epochalen Meisterwerk, dem Mysterium „Christus“.

Der Schwierigkeitsgrad ist schwer bis sehr schwer einzustufen. Einstudierung und Gesamtaufführungen  dieser beiden Spätwerke stellen hohe Anforderungen an die Ausführenden. Die liturgische Verwendbarkeit ist unbegrenzt. Die einzelnen Sätze des Mess-Ordinariums können selbstverständlich auch für sich alleine  in Messe oder Gottesdienst aufgeführt werden. Das trifft freilich nicht für alle Sätze beim Requiem zu, welches dem Inhalt nach am Ende des Kirchenjahres seinen liturgischen Platz hat. Aber man kann die Sequenz „Dies irae“, das „Domine Jesu Christe“ und das „Agnus Dei“ mit seinem besonderen Schluss als  eigenständige Musikstücke konzertant aufführen. Aber Sanctus und Benedictus gehören in jeden liturgisch anspruchsvollen Gottesdienst

Große Messe Opus 85 a-Moll für gemischten Chor a cappella, erschien bei Leuckart (T im alten Schlüssel) Neuausgabe mit einem Vorwort engl./dt. von Udo-R. Follert bei Edition Kunzelmann 1983, Edition Nr. GM 1114, AD 40 Minuten.

Thumbnail imageKyrie: a-Moll, (2/2, 3/2), Sehr mäßig; Etwas aber kaum merklich lebhafter, Erstes Zeitmaß, dreiteilige Anlage, 4-stimmig, einige Takte mit geteilten Sopran- und Bassstimmen; überwiegend polyphone Durchführung.
Das 3-taktige Thema der ersten Fuge zeigt eine schöne Symbolik in der Stimmführung, die sich beim Wort „Kyrie“ quasi verneigt und abwärts geführt wird und sich bei „eleison“ wieder erhebt. Nach 22 Takten beginnt mit dem „Christe“ der 2. Abschnitt, der fugenartig gestaltet ist, was allerdings geschickt verdeckt wird. Nachdem im 32. Takt das „Kyrie“–Thema wieder erscheint, werden beide Motive mit-einander verwoben. Der Satz ver-klingt nach 78 Takten verhalten leise. Schwierigkeit: mittelschwer
Thumbnail imageGloria: D-Dur; (3/4, 4/4), Feurig; dem Text entsprechend mehrteilige Anlage; markante rhythmische Motive wechseln mit melodisch lyrischen Themen; 4-stimmig bis auf wenige Ausnahmen in den Außenstimmen; über-wiegend polyphone Durchführung und überraschende Modulationen. Draeseke komponiert das Gloria in neun Abschnitten und fasst die Aussagen in überzeugende musikalische Formen. Das fanfarenartige Gloria-Motiv dient als Gliederungselement, und mit ihm wird auch der letzte Ab-schnitt, das Cum sancto spiritu als brillante Schlussfuge gestaltet (Abb.4). Von besonderer musikalischer Schönheit und Aussagekraft ist der mit 65 Takten längste Abschnitt des Satzes, das Agnus Dei filius patris. Schwierigkeit: schwer.
Thumbnail imageCredo: B-Dur, (2/2, 3/4, 5/2), Mäßig bewegt, Im Zeitmaß frisch, mehrteilige Anlage; 4-stimmig mit wenigen Ausnahmen; Wechsel von homophonen und polyphonen Partien. In vielen homophonen Abschnitten meisterhafte Modulationen. Das Credo ist der ausgedehnteste Satz der Messe und ein überzeugendes Beispiel für die gelungene Synthese von strenger Kontrapunktik und „neudeutscher“ Harmonik, welche Draeseke auf seine Weise für die Kirchenmusik gewonnen hat. Die drei Glaubensartikel des Symbolum nicaenum sind klar getrennt, verwenden aber jeweils den gleichen harmonischen Gang.
Wie im Gloria spiegeln auch hier die musikalischen Ausformungen die Textaussagen höchst zutreffend. Sehr kühne harmonische Wendungen sind beim Crucifixus anzutreffen, gleich darauf aber beim Et resurrexit kommen  schlichte Harmonien  zur Anwendung, allerdings als triumphal, fanfarenartiger Motivik geformt. Abb.5 zeigt den Übergang vom Et exspecto zur Schlussfuge Et vitam venturi saeculi! Amen, die an die Ausführenden sehr hohe Anforderung stellt und den Hörer bis zum Schlussakkord in Atem hält – eine angemessene Wiedergabe vorausgesetzt. Schwierigkeit: sehr schwer.
Thumbnail imageSanctus und Osanna: A-Dur / D-Dur; (2/2, 3/4), 4-6-stimmig; das Sanctus ist homophon komponiert; über-raschende Modulationen;  das Osanna ist eine virtuose Fuge; der Satz klingt akkordisch aus; Der 4. Satz beginnt mit einer Reihe von überraschenden Modulationen, die der vorgeschriebenen „weihevollen“ Ausführung durchaus entsprechen. Von schöner Wirkung ist auch die Gestaltung der Takte 10 bis 14, wo das zweite „Sabaoth“ nach einer Rückung wirklich „entrückt“ klingt. Eine dramaturgisch gelungene Zäsur unmittelbar vor dem jubelnden Pleni sunt coeli. Das gilt ebenfalls für den Übergang zum Osanna, wenn Draeseke das gloria tua verhalten leise ausklingen lässt. Die Osanna-Fuge mündet in die Harmonien des Anfangs wieder ein, und der vierte Hauptsatz verklingt leise. Schwierigkeit: schwer.
Benedictus: F-Dur, (4/4) Sanft bewegt, sehr mild,  4-stimmig mit wenigen Aus-nahmen; lyrisches Hauptmotiv wird polyphon durchgeführt. Ob Zufall oder gewollt ist die Frage, jedenfalls sind die vier An-fangstöne des liedhaften Themas – F-A-B-D identisch mit Draesekes Initialen: Felix August Bernhard Draeseke. Obwohl Draeseke keine Angaben gemacht hat, kann man – wie es üblich ist – das Osanna wiederholen. Schwierigkeit: mittelschwer.
Agnus Dei: a-Moll, (4/4, 3/2), Mäßig bewegt, fast wie im Kyrie; dreiteilige Anlage; 4-stimmig; polyphoner Stil; interessante Modulationen; Der letzte Satz der Messe beginnt in der Haupttonart a-Moll mit einem melodischen Hauptgedanken in vier Takten, den der Komponist  im weiteren Verlauf harmonisch in kühnen Wendungen durchführt. Schließlich gehört das Dona nobis pacem für mich zu den schönsten Vertonungen dieser uralten Bitte um den Frieden. Thumbnail image

Requiem für fünf Gesangsstimmen (SATBB) a cappella WoO 35 e-Moll, Erstdruck nach dem Autograph mit einem Vorwort von Udo-R. Follert bei Strube Verlag München, 1997, Edition 1128, AD 45 Minuten. Schwierigkeitsgrad: sehr schwer.
Introitus und Kyrie: e-Moll, (3/2), Langsam und getragen, der Introitus gliedert sich in drei Teile wie auch das Kyrie; Kanon- und Fugentechnik.
Dies Irae: d-Moll, (3/4, 2/2, 6/4) Sehr bewegt und aufgeregt, Majestätisch, Sanft bewegt; in diesem dramatischen Tongemälde setzt Draeseke die polyphonen und modulatorischen Kompositionstechniken meisterhaft zur Umsetzung des Textes ein. Es handelt sich hier um ein Meisterwerk der Vokalkomposition.
Domine Jesu Christe: a-Moll, (4/4), Etwas bewegt, Sehr mäßig, zart und innig, Frisch und feurig; glanzvolle Vokalpolyphonie und Modulationskunst im Dienste des Textes.
Sanctus: G-Dur, (2/2, 3/4), Feierlich, Merklich lebhafter; Sanctus ist homophon komponiert; Osanna ist eine Fuge.
Benedictus: F-Dur, (2/2) Langsam und getragen, lyrisch-liedhaft, polyphone Durchführung.
Agnus Dei: a-Moll, c-Moll, e-Moll/E-Dur, (2/2, 3/2), Mäßig bewegt, Sehr weich und innig, langsamer; das Agnus Dei ist dreiteilig angelegt; das lyrische Thema wird in a-Moll, c-Moll und es-Moll polyphon durchgeführt; nach einer Generalpause wird der Schlussteil homophon eingeleitet; mit dem fugierten „cum sanctis“ in cis-Moll/E-Dur klingt das Requiem aus.

Felix Draesekes Große Messe Opus 85 ist bisher zweimal auf Tonträgern erschienen: Es gibt  eine LP mit der Leichlinger Kantorei unter der Leitung von Udo-Rainer Follert aus dem Jahre 1983. Auf der LP sind auch die sechs Fugen Opus 15 von Draeseke in einer Fassung für Orgel eingespielt. Der Organist ist Bernhard Haas. Es handelt sich hierbei um die erste Einspielung des Werkes überhaupt. Die LP ist vergriffen. Eine weitere Einspielung auf CD gibt es aus dem Jahre 1995, erschienen bei GLOBE (GLO 5147). Es singt der Netherlands Chamber Choir, der Dirigent ist Uwe Gronostay. Die CD ist im Handel erhältlich. In öffentlichen Konzerten wurde die Große Messe op. 85  bisher von Udo-Rainer Follert, Uwe Gronostay und Hermann Rau aufgeführt.

Die Geistlichen Gesänge Opus 57 sind 1986 auf LP eingespielt worden, zusammen mit den Motetten op.82 von Friedrich Kiel. Es singt der Ravensberger Kammerchor  unter der Leitung von Udo-Rainer Follert. Die LP ist vergriffen. Kopien der vergriffenen LPs sind auf Anfrage möglich.

Soweit bekannt, ist das Requiem WoO 35 bisher erst einmal als Gesamtwerk öffentlich aufgeführt worden, und zwar 2007 als Uraufführung in der Dresdener Frauenkirche mit dem der Pfälzischen Kammerchor, dirigiert von Udo-R. Follert.

Die beiden zuletzt vorgestellten A-cappella-Werke von Felix Draeseke zählen zweifellos zu den großen Vokalkunstwerken zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Draeseke komponierte seine  A-cappella-Werke in späteren Jahren. Die erste Zuwendung zur Gattung der geistlichen Musik erfolgte 1865, noch in den Jahren seines Schweizer Exils. Aus dieser Zeit, Mitte der 1860er Jahre, stammen auch die ersten Pläne und der Textentwurf zum Christus. Draesekes Werdegang als Komponist von geistlicher Musik ist außerordentlich spannend, und ich verweise hier nochmals auf den o.g. lesenswerten Beitrag zum Thema von Helmut Loos. Ich stelle nun die geistlichen Werken mit Orchester vor.

Udo-Rainer Follert, Heiligenberg überm Bodensee
01.11.2012

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