Juri Dadiani: „Missa Sacratissimi Cordis Jesu“ mit dem Johannes-Brahms-Chor Hamburg Drucken

Uraufführung am 3. September 2016 in Hamburg

Thumbnail imageMit der „Missa Sacratissimi Cordis Jesu“ des georgischen Komponisten Juri Dadiani wird am 3. September 2016 in der Hamburger Laeiszhalle mit dem Johannes-Brahms-Chor Hamburg unter Leitung von Kazuo Kanemaki eine außergewöhnliche Uraufführung zu erleben sein.

Die Messe wird zusammen mit dem Requiem von W. A. Mozart zu Gehör gebracht. Das Konzert ist den Opfern des Tsunami in Japan vor 5 Jahren gewidmet, Schirmherren sind der Japanische Generalkonsul von Hamburg und das Goethe-Institut Hamburg.

Juri Dadiani bat den Chor um die Uraufführung dieser modernen Messe, die wie viele zeitgenössische Werke besondere Herausforderungen an den Chor stellte, und erarbeitete sein Werk gemeinsam mit Chor und Dirigent.

Juri Dadiani über die „Missa sacratissimi cordis Jesu“ und ihre Entstehung

Meine Komposition bezeichne ich als eine vokal-symphonische Jazz-Tondichtung, die Elemente von Oratorien und Tonmalerei enthält. Inspiriert wurde sie zum einen von alten georgischen Kirchengesängen und Volksweisen („Diese Harmonien und die Polyphonie sind ein Faszinosum für jeden Musiker und Komponisten“), zum anderen von internationalen Jazz-Größen wie Count Basie, Oscar Peterson, Stephane Grappelli, Louis Armstrong und vielen anderen, auch georgischen, Musikern. Dabei hat das Werk die klassische Form einer Großen Messe mit Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus und Agnus Dei. Das Sinfonie-Orchester ist um Saxophone und zahlreiche weitere Bläser ergänzt, um auch den Klang einer Bigband zu integrieren.

Am 10. März 1989 in Tiflis [...] kamen die ersten Töne von meiner Messe zustande. Es war wie eine Offenbarung. Nach ein paar Monaten schon waren Kyrie und Gloria komponiert. Seit dieser Zeit bis zum Jahre 1998 (als ich schon in Deutschland war), ruhten beide Sätze, bis ich sie auf dem digitalen Klavier […] aufgenommen habe und Professor Heinz Wallberg vorgespielt habe. Er hat mir gesagt: „Komponieren Sie bitte weiter, damit dieses Werk als vollständige Messe (abendfüllende Komposition) zur Geltung kommt." Diese Meinung von einem weltberühmten Dirigenten hat mich beflügelt; und nach fünfjähriger Arbeit war die Messe komplett fertig – als Chorpartitur und Klavierbegleitungs­skizzen. Diese habe ich auch […] Professor Heinz Wallberg vorgespielt. Als Antwort hat er in mir die große Hoffnung geweckt, dass er diese Komposition uraufführen wird. Sofort habe ich mit der Orchestrierung begonnen und […] 2005 beendet. Bis Dezember 2005 habe ich […] fast den ganzen Orchester- und Chorklang aufgenommen, damit wenigstens ein Eindruck entsteht, wie die Messe in Wirklichkeit klingen muss. Am 29. September 2004 verstarb Professor Heinz Wallberg jedoch plötzlich und für alle unerwartet.

Der Plan zur Uraufführung in Hamburg

Durch den Polizeichor Mülheim an der Ruhr, welchen ich leite, habe ich Herrn Kazuo Kanemaki kennengelernt, der u.a. auch den Polizeichor Hamburg leitet. Er ist […] ein faszinierender Dirigent, welcher mit allerhöchster Würde, Hingabe und wunderbaren meisterhaften Kenntnissen die Musiker und Zuhörer zur Begeisterung bringt. Ich war sehr glücklich, als ich Herrn Kanemaki mein Werk […] 2014 vorstellen konnte. Er hat mir zugesagt, meine Messe zur Uraufführung zu bringen.

Im Anschluss an unser Treffen hat Herr Kanemaki den Sängerinnen und Sängern des Johannes-Brahms-Chores Hamburg von unserem Treffen berichtet. Danach hatte ich die Gelegenheit, dem Chor die Entstehung meiner Messe zu schildern. Einige Ausschnitte von den oben erwähnten Aufnahmen konnte ich den Sängern vorspielen. Dann kam die Entscheidung, mein Werk aufzuführen. Das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit. Uns alle verbinden unsere musik- und menschenliebenden Herzen, welchen ich die Musik von meiner Messe widme."

Informationen: 03.09.2016 | 20 Uhr | Laeiszhalle, Großer Saal, Hamburg | Juri Dadiani: Missa sacratissimi cordis Jesu, Messe für Soli, 8-stimmigen Chor und Orchester, Uraufführung In Anwesenheit des Komponisten | Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem | Aya Toihawa  (Sopran), Barbara Hesse‑Bachmaier (Alt), Karo Chatschaturyan (Tenor), Anatoly Safiulin (Narodni Artist Rossii) (Bass), Johannes-Brahms-Chor Hamburg, Hamburger Kammerphilharmonie | Leitung: Kazuo Kanemaki | Chorwebsite

Johannes-Brahms-Chor Hamburg, Juri Dadiani, VDKC
29.08.2016