Auf Antrag des VDKC wurde im Rahmen der entsprechenden UNESCO-Konvention die „Chormusik in deutschen Amateurchören" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
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Uraufführung in Schwerte |
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Stefan Heuckes Symphonie Nr. 3 für Sopran, Chor und Orchester „Sch'ma Jissra'el" nach Worten der ThoraEine Uraufführung? Mit unserem Chor? Was ist das denn für Musik? Und sie ist noch gar nicht fertig? Von Stefan Heucke? Wer ist das?
Diesmal ging der Auftrag an den Bochumer Stefan Heucke, der in Nordrhein-Westfalen kein Unbekannter ist: Viele Jahre war er Lehrbeauftragter für Tonsatz an der Staatlichen Hochschule für Musik in Dortmund, bis er es wagte, als freischaffender Künstler zu arbeiten. 2007 erhielt er als Anerkennung für sein erfolgreiches Werk den „Hans-Werner-Henze-Preis". Sein beachtliches „Opus"-Verzeichnis zeigt eine erstaunliche Variationsbreite an Formen, Gattungen und Besetzungen, immer aber ist für Heucke wichtig, nicht an seinen Zuhörern vorbei zu komponieren, er will Musik schaffen, „die aufgeführt werden soll – das ist mein größter Ehrgeiz!", so Heucke zu seinem Werk. Einzige Bedingung für den Schwerter und Kamener Kompositionsauftrag: Es sollte ein Werk mit zentraler Chorbeteiligung sein. Zu Beginn der Probenarbeit Anfang 2009 erhielten die beiden Chöre zunächst nur vorläufiges Notenmaterial: Die endgültige Partitur, deren Druck der Schott-Verlag übernommen hatte, war noch gar nicht fertiggestellt, so dass wir uns „nur" in den 1. Satz einer auf vier Sätze konzipierten Chorsymphonie einarbeiten konnten. „Nur" der 1. Satz war aber schon Herausforderung genug: Textgrundlage für die Chorsymphonie, das Opus 54 von Stefan Heucke, sind Auszüge aus dem Alten Testament, der „Thora" in ihrer hebräischen Urform, so dass enorme sprachliche Schwierigkeiten neben den harmonischen und rhythmischen zu bewältigen waren. Die Auftragskomposition für Schwerte orientiert sich an der „Chorsymphonie" in der Tradition Mahlers und Schostakowitschs, gleichzeitig in ihrer Viersätzigkeit am klassischen Symphonie-Vorbild. Sehr eigenständig und eigenwillig aber ist Heuckes inhaltlicher Kontext: Die vier Sätze sind vier zentralen alttestamentlichen Aussagen über den einzigen Gott Adonaj zugeordnet, so dass in archaisch klingender hebräischer Sprache ein faszinierendes Spektrum jüdisch-christlichen Gottesbekenntnisses entsteht. Zentrum dabei ist das berühmte „Sch´ma Jissra´el" – „Höre Israel" aus dem Buch Deuteronomium, das von gläubigen Juden in großer Andacht und Aufmerksamkeit täglich bekannt wird, wie ein Rabbiner, der zu den Chorproben eingeladen war, dem Chor erläuterte. Vom Sommer an lag dann auch die endgültige Partitur vor: Nach dem monumentalen Kopfsatz, der das „Sch´ma Jissra´el" entfaltet, folgt wie ein lyrisches Adagio ein Satz ohne Chorbeteiligung für Sopran-Solo und Orchester. Im 3. Satz, einem Scherzo entsprechend, und 4. Satz als Variationsmodell einer Passacaglia schließlich gestaltet Heucke sehr bewusst die Möglichkeiten einer Gegenüberstellung der gewaltigen Klangmassen von Chor und Orchester. Uns wurde bei der Probenarbeit eindrucksvoll vermittelt: Kraftvoll ist diese Musik, zart gleichzeitig, rhythmisch ist sie wie auch lyrisch – es ist eine musikalische Sprache unserer Zeit, packend wie eingänglich! Zum Herbst hin, dem Datum der beiden Uraufführungen in Schwerte und Kamen, wurde allen Beteiligten klar: Es wird eng! Unser Chorleiter Franz-Leo Matzerath, gleichzeitig auch der Leiter der Gesamtaufführung, verriet nichts von seiner inneren Anspannung, sondern arbeitete sicher und souverän mit allen Beteiligten, stand in engem Kontakt mit dem Komponisten, führte überlegen die Profi-Musiker der Neuen Philharmonie Westfalen und die Sopranistin Monika Meier-Schmid, verströmte die nötige Sicherheit und Zuversicht, und nach einer letzten intensiven Probenwoche, in der die Musik für uns Laiensänger zum Hauptberuf geworden war, stand die „Krönung" an: Heuckes „III. Symphonie für Sopran, Chor und Orchester 'Sch´ma Jissra´el' nach Worten der Thora" erklang zum ersten Mal vor Publikum im großen Saal des „Freischütz" in Schwerte. Wie würde es uns gelingen, diese Musik erlebbar zu machen, „unseren" Klang aus intensiver Probenarbeit, mit keinem Vorbild vergleichbar, zu artikulieren und zu vermitteln? Das war für uns als Chor die spannende Frage dieses Abends des 14. November 2009. Es wurde ein großartiges, beeindruckendes Klangereignis (von „überwältigend dramatischen Chorklängen" sprach die Rezensentin der Westdeutschen Rundschau), für das sich das Publikum mit jubelndem Applaus bei allen Aufführenden und einem glücklichen Komponisten bedankte. Und die Skepsis des Anfangs? Ausnahmslos alle Beteiligten waren trotz großer Erschöpfung dankbar und auch stolz, die Herausforderung dieser Uraufführung angenommen und bewältigt zu haben. Text: Ursula Oelgemöller, Konzertgesellschaft Schwerte Foto: Ralf Bodemer, Westfaelische Rundschau Schwerte 29.12.2009 ![]()
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