Früherer VDKC-Präsident Dr. Hans-Dieter Starzinger verstorben Drucken

VDKC würdigt verdienten Musikenthusiasten

Thumbnail imageDen Verband Deutscher KonzertChöre (VDKC) erreichte die traurige Nachricht, dass der ehemalige VDKC-Präsident Dr. Hans-Dieter Starzinger LMR a.D. am 29. September 2021 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.

VDKC-Präsident Prof. Ekkehard Klemm würdigt den Verstorbenen:

Mit Hans-Dieter Starzinger ist ein Enthusiast der Musik von uns gegangen, der – als ausgebildeter Musiker, Musikpädagoge und Musikwissenschaftler – um die Kraft dieser Kunst wusste und in vielerlei Amt und Funktion sich dafür eingesetzt hat, dass diese Kräfte freigesetzt werden!

Als leitender Ministerialrat und langjähriger Musikreferatsleiter des Kultusministeriums, als Abteilungsleiter und vielfacher Berater gehörte Hans-Dieter Starzinger nicht nur in Nordrhein-Westfalen zu den führenden Köpfen, die sich insbesondere für die Laienmusikszene, die Begabtenförderung und die musikalische Erziehung der Jugend verdient gemacht haben. Sein großes Netzwerk erstreckte sich auch in die Bundesverbände, den Deutschen Musikrat ebenso wie den Verband Deutscher KonzertChöre, dessen Präsident er von 2000-2008 war. Starzinger war einer der Gründungsväter des Landesmusikrates in NRW, förderte die Entstehung der Landesmusikakademie Heek im Kreis Borken, gehörte zum Kuratorium des Beethoven-Hauses in Bonn und zum Programmausschuss des WDR in Köln.

Als Lehrbeauftragter der Musikhochschulen in Essen und Düsseldorf setzte er sich ganz aktiv für eine Musikpädagogik ein, die in die Zukunft gerichtet ist. In einem Interview mit der Neuen Musik Zeitung nmz formulierte er im Jahr 2000 eine Vision für das Musikleben:

„Eine Musikkultur hat nur Bestand und kann sich nur dann entfalten, wenn sie die jungen Menschen für sich gewinnt. Deswegen träume ich davon, dass im Jahr 2010 alle Schülerinnen und Schüler Deutschlands in allen Schulstufen und in allen Schulformen von Klasse 1 bis 10 einen durchgängigen mindestens 2-stündigen Musikunterricht erhalten. In allen Gemeinden von über 10.000 Einwohnern und in allen Kreisen und kreisfreien Städten wünsche ich mir gut funktionierende Musikschulen. Meine Arbeit im Präsidium würde sich schwerpunktmäßig auf die Realisierung dieser Vision konzentrieren."

Die Visionen Hans-Dieter Starzingers gelten noch immer und harren ihrer Verwirklichung! Wir gedenken in diesem Sinne seiner in großer Dankbarkeit und Verbundenheit und wünschen seiner Familie und allen Freunden Kraft für die schwere Zeit des Abschieds. Der VDKC wird Hans-Dieter Starzinger ein ehrendes Andenken bewahren.

Thumbnail imageWeggefährten von Hans-Dieter Starzinger erinnern an den Verstorbenen:

Bruno Hohmann, VDKC-Schatzmeister

Ich habe Herrn Starzinger immer als sehr umsichtigen, reflektierten und verbindenden Menschen wahrgenommen. In gewisser Weise hat er neben Heribert Allen als damaligen Generalsekretär auch meinen Weg in den Bundesvorstand des VDKC gefördert und entscheidend dazu beigetragen, dass mit Ralf Schöne und mir eine junge Generation in der Geschäftsstelle und im Vorstand etabliert wurde. Das war sehr weitsichtig und klug – und liegt inzwischen auch schon 20 Jahre zurück…

Giesela und Reinhold Stiebert, VDKC-Ehrenpräsident

Seine vornehme und selbstkritische Art, Gespräche immer in Augenhöhe zu führen, ist uns in angenehmer Erinnerung.

Eine sehr persönliche Begegnung vor einiger Zeit fällt uns sofort ein: aus einem Spontanbesuch mit seiner Frau wurde ein langer und herzlicher Abend in einem griechischen Restaurant in Zwickau, in dessen Verlauf wir alle vier Brüderschaft tranken und uns versicherten, dass wir das alles „demnächst“ in Düsseldorf wiederholen würden. Nun, es blieb leider beim Wunsch…

Ralf Schöne, VDKC-Generalsekretär

Was mich an Hans-Dieter Starzinger nachdrücklich beeindruckt hat, war sein Vermögen, sich auch nach Jahren noch selbst an Details bestimmter Vorgänge erinnern und differenziert Auskunft geben zu können. Eine Antwort jedoch war immer dieselbe: Wurde er bei einem gemeinsamen Gaststättenbesuch nach seinem Getränkewunsch gefragt, hieß es stets: „Bitte ein Bier aus der Region“.

Ursula Allen, Freundin des VDKC

Dass es gelungen ist, Hans-Dieter Starzinger mit seiner Expertise in eine verantwortliche Position beim Verband Deutscher KonzertChöre zu bringen, kann auch aus heutiger Sicht nur als Glücksfall bezeichnet werden. Sich trotz seines starken beruflichen Engagements in solch ein Amt einzubringen, zeugt von seinem großen Interesse an der Chormusik. Von seinem starken Gestaltungswillen hat der Verband sehr profitieren können.

Michael Frieser, Vizepräsident des VDKC-Landesverbandes Bayern

Hans-Dieter Starzinger hat mich persönlich davon überzeugt, dass es bei seinem Engagement für die Chormusik um mehr geht, als „nur“ darum, Musik zu machen: Das Miteinander in einem Chor sei ein Abbild aus Leidenschaft, Gemeinschaftssinn, Musikalität und ! ein Vielfaches über die Summe hinaus seiner einzelnen Sängerinnen und Sänger. Ohne ihn wäre die Pflege und die Sorge um den Fortbestand einer unserer wichtigen und  gewinnbringendsten Traditionen ins Leere gelaufen. Ihm gebührt der Dank für seinen Einsatz und die Tatsache, dass er sein Leben in einen Dienst gestellt hat, von dem Hunderttausende an Besuchern in Konzerten und Auftritten profitiert hatten und haben. Sich ihn zum Vorbild zu nehmen ist wahrlich eine würdige Tat. Ihm werden wir durch unseren Einsatz und unser Zutun ein würdiges Angedenken bewahren. 

VDKC
11.10.2021