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Praktische Tipps für Chöre

Thumbnail imageGas, Strom und Kraftstoff werden im Jahr 2022 massiv teurer. In Deutschland wird wegen möglichen Gaslieferstopps aus Russland über Energieknappheit und sogar über eine Gasnotlage diskutiert. Politische Maßnahmen werden ergriffen, um kurzfristig wie langfristig Energie zu sparen. Klima-Aktivist*innen und Umweltforschende haben das Energiesparen schon lange auf dem Schirm. Dieses Jahr wird der Energiekostenanstieg auch für jede Privatperson finanzielle Folgen haben.

Auch die Ensembles müssen sich verstärkt mit diesen Fragen beschäftigen. Musizieren ohne elektrische Instrumente oder Verstärkung ist erstmal eine energiearme Freizeitbeschäftigung. Verschiedene Faktoren tragen dazu bei, ob eine musikalische Probe weniger Energie verbraucht als heimisches Netflix-Schauen[1]. Aber wie groß ist der Energieverbrauch eigentlich beim gemeinsamen Musizieren in der Freizeit? Es lohnt sich, einmal genau aufzuschlüsseln, welchen Verbrauch man verursacht, um dann herauszufinden, wo man sparen kann. Dabei gilt: jedes Energiesparen schont den Geldbeutel und ist gut für die Umweltbilanz. Reduzieren lohnt sich also doppelt!

Heizenergie sparen

Über zwei Drittel des durchschnittlichen häuslichen Energieverbrauchs gehen auf das Konto der Heizung[2]. Daher kann hier am meisten eingespart werden. Die größten Einsparungen können durch bauliche Maßnahmen in Form von guter Dämmung geleistet werden. Aber auch die Raumnutzer*innen können in geringem Maße Heizungsleistung einsparen.

Wie warm sollte ein Raum sein, in dem musikalisch geprobt wird?

Musiker*innen und Sänger*innen sollten sich beim Musizieren in der Temperaturumgebung wohl fühlen. Das Bundesumweltamt empfiehlt eine Raumtemperatur in Wohnungen (Wohnräumen) von 20° C[3]. Jedes Grad weniger bedeutet einen deutlich geringeren Energieverbrauch. Nach Spanien zieht auch Deutschland nach und erlässt, dass öffentliche Gebäude nur noch auf 19° C aufgeheizt werden sollen[4]. Für Kirchen ist es ein lang diskutiertes Thema, da die Kosten für das Heizen eines Kirchensaals schnell über viele zehntausende Euro pro Jahr beträgt – auch ohne Energiekrise. Das zeigt eine kirchliche Verordnung der Ev. Kirche von Hessen und Nassau von 1979, die das Heizen in Kirchen auf 8-15° C reguliert[5]. Viele Kirchen werden dieses Jahr vermutlich gar nicht geheizt.

Für das Spielen von Musikinstrumenten sind 19° C vertretbar. Sie haben größere Schwierigkeiten mit hoher oder zu niedriger Luftfeuchtigkeit, optimal sind 45-60 %. Das Spielen von Blasinstrumenten wird schwieriger, je tiefer die Temperatur wird, da Wasser schneller im Instrument kondensiert. Holzblasinstrumente können im Extremfall bei falscher Lagerung in zu trockener Luft sogar reißen, deswegen sollte man bei Heizungsluft etwas mehr aufpassen, dass das Holz nicht zu sehr austrocknet. Während Blechblasensembles auf dem Weihnachtsmarkt bei Minusgraden noch spielen können, ist es für die Oboe oder die Piccoloflöte temperaturabhängig schon lange nicht mehr möglich[6]. Und mit kalten Fingern ist die Feinmotorik vielleicht nicht mehr ausreichend für ein schnelles virtuoses Stück. Ob und unter welchen Bedingungen bei welcher Temperatur wie und auch was musiziert werden kann, hängt also von vielen Faktoren ab.

Welcher Raum eignet sich am besten zum Proben in der kalten Jahreszeit?

Es kann passieren, dass Ensembles sich im Herbst oder Winter auf die Suche nach einem geeigneteren Probenraum machen müssen, da einige Räume wegen der Energiesparmaßnahmen nicht mehr zur Verfügung stehen. Folgende Punkte können in die Überlegungen mit einfließen:

  • Ist der Raum gut gedämmt? Hier geht es nicht nur um die Dämmung der Wände. Wärmeverlust entsteht vor allem durch Zug, der durch undichte Fenster und Türen entsteht.
  • Ist der Raum voll ausgelastet? Je mehr ein Raum genutzt wird, desto mehr lohnt es sich, diesen zu beheizen. Die Kosten verteilen sich auf viele Personen und Gruppen. Dafür können vielleicht andere Räume ungenutzt bleiben, die dann gering oder gar nicht geheizt werden.
  • Der Vorteil einer hohen Auslastung gilt auch bei Konzerträumen, z.B. Kirchen, die nur für Konzerte geheizt werden. Für ein gemeinsames Weihnachtskonzert oder ein kleines musikalisches Festival mit befreundeten Ensembles muss der Konzertraum nur einmal statt mehrmals geheizt werden. Ein gemeinsames Programm bedeutet zwar etwas mehr Koordinationsarbeit, ist aber zugleich auch öffentlichkeitswirksamer und fördert die Gemeinschaft verschiedener Musikgruppen.
  • Je kleiner ein Raum ist, desto schneller ist er aufgeheizt und desto weniger Heizenergie braucht er. Menschen sind zudem auch kleine Heizkörper. Je mehr Personen auf kleiner Fläche, desto wärmer wird es.
  • Ist eine Lüftungsanlage eingebaut? Eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ist ein effektives System, um Heizenergie zu sparen, denn es bedarf keiner manuellen Lüftung durch Fenster und Türen, die starken Energieverlust verursacht. Allerdings sind die Anschaffung und der Einbau teuer. Hier lohnt es sich, einmal zu kalkulieren, ab wann die Kosten durch die Einsparung ausgeglichen werden.
  • Ist die Heizung richtig eingestellt? Ist Luft in den Heizkörpern? Wenn es nicht richtig warm wird, muss hier wahrscheinlich nachjustiert werden. Ein Ensemble kann mit dem/der Vermieter*in oder Hausmeister*in sprechen und auf Problematiken hinweisen. Wird es bei voll aufgedrehtem Thermostat über 22°C warm, liefert die Heizungsanlage zu viel Wärme. Auch hier kann man gemeinsam die Heizung optimieren.
  • Womit wird geheizt? Auch die Heizung kann mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Das sorgt für weniger CO2-Belastung.
  • Gibt es eine Nachtabsenkung oder wird die Heizung nachts komplett ausgeschaltet? Ob eine Nachtabsenkung sinnvoll ist, lässt sich nur für jeden Raum individuell klären. Hier sind Faktoren wie Dämmung, Heizmethode und Auslastung entscheidend. Ein Ensemble kann auch hier auf die Problematik hinweisen und anregen, Sachverständige ermitteln zu lassen.

Was kann ich individuell tun, um Heizenergie zu reduzieren? Richtig dämmen, richtig heizen, richtig lüften

Ein Ensemble wird in der Regel keine baulichen Maßnahmen durchführen, kann aber solche anregen. Es gibt einige Punkte, die jede*r individuell durchführen kann. Mit einem kleinen Team lassen sich die Kommunikation und mögliche Aufgaben im Ensemble koordinieren.

  • akut dämmen: Wenn Fenster und Türen undicht sind, kann man diese mit Schaumstoff oder Gummidichtungsband abdichten. Jalousien, Rollläden oder auch Vorhänge helfen, insbesondere, wenn es draußen ohnehin schon dunkel ist. Zur Not kann man Stoff, Zugluftstopper oder -rollen einsetzen. Zugluft ist nicht nur schlecht für die Gesundheit, sie ist ein enormer Energiefresser. Der Raum wird nicht richtig warm, weil die Zugluft die warme Luft schnell nach draußen trägt.
  • Heizkörper sollten freistehen und nicht vollgestellt oder als Ablage genutzt werden, damit sich die Wärme im Raum verteilen kann.
  • In Räumen ohne Lüftungsanlage ist Stoß- und Querlüften angesagt. Besser kurz und öfter lüften, so bleiben die Gegenstände warm und nur die Luft wird ausgetauscht. Die Luftzirkulation geht je nach Temperaturunterschied zwischen Innen- und Außenluft schneller oder langsamer von statten. In den Monaten Dezember bis Februar empfiehlt es sich, das Stoßlüften auf fünf Minuten zu begrenzen. In den Monaten März und November reichen 10 Minuten aus[7]. Eine CO2-Ampel gibt Hinweise zur Raumluftqualität. Mit dieser kann die Lüftung genau kontrolliert werden: Bei 800-1.000 ppm sollte gelüftet werden, bis sich der Wert auf 400-500 ppm gesenkt hat.
  • Jedes Grad weniger bedeutet eine entscheidende Reduktion im Energieverbrauch. Jedes Ensemble kann sich bewusst entscheiden und ggf. in Absprache mit dem/der Vermieter*in die Heiztemperatur runter regeln, wenn es nicht ohnehin vorgeschrieben ist.

Thumbnail imageWas kann ich tun, wenn es trotzdem zu kalt ist?

Es gibt Räume, die nicht so geheizt werden können, damit sich alle Personen wohl fühlen. Die Wohlfühltemperatur ist sowieso etwas sehr Individuelles. Hier ein paar klassische Tipps, um sich warm zu halten:

  • Der altbekannte Wollpulli und die Wollsocken helfen, um die eigens produzierte Wärme am Körper zu halten. Besser ein Paar dicke als fünf Paar dünne Socken. Schal und Mütze werden auch langsam im Büro hip.
  • Die Wärmflasche unter dem Pulli könnte auch bald zum Wohlfühl-Trend gehören.
  • Bewegung und Sport regen die Durchblutung an und wärmen von innen. Hier hilft, zur Probe oder zum Konzert zu laufen oder das Fahrrad zu nehmen anstatt mit dem Auto zu fahren.
  • Ein längeres gemeinsames Warm-Up, zum Einsingen/Einspielen oder zwischendurch während der Probe, ist eine körperliche Aktivität, die neben den gesundheitlichen Vorteilen, dem Warmhalten und natürlich auch für das Lockern beim Musizieren wichtig ist und nebenbei auch die Gemeinschaft stärkt. Tanzen macht gute Laune.
  • Warmer Tee hilft nicht nur, um sich innerlich aufzuwärmen, er befeuchtet auch die Stimmbänder, was besonders wichtig für Sänger*innen bei trockener Heizungsluft ist. Kleiner Tipp: Neben seinen vielen gesundheitsfördernden Eigenschaften ist frischer Ingwertee auch durchblutungsfördernd, weswegen er besonders wärmend wirkt.
  • Fingerhandschuhe für Instrumentalist*innen behindern die Beweglichkeit, aber zur großen Not helfen sie. Manche Pianist*innen installieren eine Infrarot-Heizung über der Tastatur. Sie verbrauchen zwar viel Strom, aber es verbraucht weniger Energie als den ganzen Raum aufzuheizen. In längeren Spielpausen kann die Infrarot-Heizung ausgeschaltet werden (z.B. während Reden oder einer Predigt). Nierengurte sind gegen Zugluft konzipiert worden. Unter der Kleidung getragen, sieht man sie auch nicht.
  • Heizstrahler verbrauchen sehr viel Strom. Wer solche zur Not einsetzen möchte, der sollte den Strom aus erneuerbaren Energien beziehen, um den CO2-Fußabdruck nicht zu stark in die Höhe zu treiben.

Heizenergie sparen vs. Schutzmaßnahmen wegen der Corona-Pandemie

Es liegt nahe zu vermuten, dass die Überlegungen zum Einsparen der Heizenergie und die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht vereinbar sind. Zur Verminderung des Infektionsrisikos werden große Räume mit hohen Decken bevorzugt. Der Abstand zwischen den Personen sollte 1,5 m nicht unterschreiten. Häufig wird empfohlen, ständig und lange zu lüften, insbesondere zwischen zwei Personengruppen, die sich nacheinander im Raum aufhalten. Gerade große Räume mit hoher Decke fressen sehr viel Heizenergie.

Aber bei näherer Betrachtung schließen diese Maßnahmen das Sparen von Heizenergie nicht aus. Für letzteres liegt die beste Lösung in einer guten Gebäudedämmung, was nicht zum Infektionsgeschehen beiträgt. Eine gute Lüftungsanlage minimiert das Infektionsrisiko und reduziert den Wärmeverlust. Die idealste Lösung ist eine Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung[8]. Eine CO2-Ampel weist auf die Notwendigkeit zum Lüften hin, denn sie zeigt vor allem eine gute Luftqualität an, die indirekt auf die Virenlast schließen lässt. Das Lüften zwischen zwei Personengruppen kann dadurch auch besser kontrolliert werden und muss nicht auf lange Zeitspannen ausgedehnt werden. Und schließlich minimiert man das Risiko einer Infektion durch tagesaktuelle Testungen aller anwesenden Personen. Durch ein gutes Hygienekonzept, das auch aktiv angewendet wird, lässt sich weiterhin die Verbreitung des Corona-Virus’, aber auch anderer Krankheiten, reduzieren und steht nicht im Widerspruch zu den Einsparungen der Heizenergie.

Weitere Hilfestellungen wie z.B. Grundlagen für das Musizieren unter Pandemiebedingungen, Modulares Schutzkonzept für Proben und Konzerte, Lüftungskonzepte (CO2-Messgeräte, mobile Raumluftreiniger/Luftfilter) oder ein Modellrechner zur Abschätzung der Ansteckungswahrscheinlichkeit sind hier zu finden: frag-amu.de/materialien

Diana M. Tobias
16.09.2022

Anmerkung

Dies ist eine gekürzte Version des Beitrages „Energie sparen in der kalten Jahreszeit: Praktische Tipps für Ensembles“. Weitere wichtige Aspekte zum Thema Mobilität, Strom-Sparen und CO2-Verringerung sowie nützliche Links sind dort zu finden.


[1] Laut einer Studie von „Shift Project“ (2019) verursachte das Video-Streaming weltweit 300 Millionen Tonnen CO2 im Jahr 2018. Diese Menge ist vergleichbar mit der gesamten CO2-Bilanz von Spanien. Es wird geschätzt, dass 80% des globalen Datenverkehrs aus Video-Daten besteht. Der weltweite Energieverbrauch von Datenzentren liegt bei 1%. Hierin ist der häusliche Stromverbrauch von Rechenleistung und Router nicht einberechnet. Quelle: https://utopia.de/ratgeber/streaming-dienste-klima-netflix-co2. Einen persönlichen CO2-Verbrauch durch Videostreamen kann man über https://www.justwatch.com/de/co2-streaming-rechner errechnen lassen.

 

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