Lilienfelder Cantorei Berlin

Lilienfelder Cantorei Berlin

Der Kammerchor Lilienfelder Cantorei Berlin, benannt nach dem in einem Kanon von W. A. Mozart besungenen „Herrn von Lilienfeld”, ist im Frühjahr 1988 von Klaus-Martin Bresgott im Freundeskreis gegründet worden. Die Charakterisierung als Cantorei versteht sich als Rückgriff auf historische Vorbilder: Bis in das 18. Jahrhundert hinein waren Cantoreien kleine Vereinigungen konzentriert arbeitender (Sängerinnen und) Sänger, denen die künstlerische Pflege der zeitgenössischen Musik oblag.

Anfänglich in der Alten Musik um Heinrich Schütz zu Hause, haben sich zunehmend die a-cappella-Werke des späten 19. und insbesondere des 20./21. Jahrhunderts als Schwerpunkt des Repertoires herausgebildet. Kammermusik bildet einen gleichberechtigten Schwerpunkt in den thematisch ausgerichteten Programmen des Kammerchores und bereichert diese zusätzlich.


In der Vorliebe für Motette und Madrigal, für textausdeutende Klarheit und affektgeladene Bilder in der Tonsprache, verbleibt die Cantorei bewußt in der Transparenz ihrer kleinen Stimmzahl und hat in der Hinwendung zu den Zeitepochen des Frühbarock und der klassischen Moderne vor allem im Sinn, die bei aller Unterschiedlichkeit der Tonsprache über die Jahrhunderte reichende Ähnlichkeit des musikalischen Verständnisses neu sichtbar zu machen.


Reges Interesse der Lilienfelder Cantorei Berlin gilt der zeitgenössischen Musik. Seit 1998 kommt es regelmäßig zu Uraufführungen - u.a. von Harald Genzmer, Benjamin Rinnert, Martin Doernberg und Frank Schwemmer, dessen Kompositionen in jüngster Vergangenheit regelmäßig im Repertoire des Kammerchores sind. Mehrere Werke Schwemmers finden sich auf den CDs der Lilienfelder Cantorei Berlin.


1999 hat der Chor in Zusammenarbeit mit dem Kammerchor der Humboldt-Universität Berlin mit der Aufführung des „Messias” von Georg Friedrich Händel erstmals im Oratorienbereich auf sich aufmerksam gemacht. Seither kommt es immer wieder zur Aufführung von Kantaten Johann Sebastian Bachs. 2000 wurde mit großem Erfolg die „Messe für zwei vierstimmige Chöre” von Frank Martin (1890-1974) mit dem Kammerchor der Humboldt-Universität aufgeführt.


In den verschiedensten Studien und Berufen beheimatet, treffen sich die Mitglieder der Cantorei vierzehntägig zu Proben und darüber hinaus zu Probenwochenenden, die eine ausgedehnte Konzerttätigkeit ermöglichen. Regelmäßig gastiert die Lilienfelder Cantorei in Franken, Sachsen, Niedersachsen und Brandenburg. Darüber hinaus konzertiert der Chor erfolgreich in ganz Deutschland, u.a. in Hamburg, Bremen, Frankfurt/Main, Erfurt, Dresden und Nürnberg. Auslandskonzerte führten nach Dänemark, Holland und Frankreich sowie wiederholt nach Österreich, Tschechien, Italien und in die Schweiz.


Die Lilienfelder Cantorei ist Mitglied des Verbandes Deutscher KonzertChöre (VDKC).