Verleihung der Ehrenbürgerwürde der Stadt Maulbronn an Prof. Jürgen Budday Drucken

Georg-Friedrich-Händel-Ring Träger des VDKC geehrt

Thumbnail imageAm 15.11.2014 kamen mehrere Hundert Gäste in die Maulbronner Stadthalle, um ein ganz besonderes Ereignis zu feiern. Professor Jürgen Budday, seit 1979 Bürger der Stadt, erhielt die höchste Auszeichnung, welche die Stadt Maulbronn zu verleihen hat: die Ehrenbürgerwürde.

Dem VDKC ist Prof. Jürgen Budday in vielerlei Hinsicht verbunden: als Dirigent des VDKC-Mitgliedschores Maulbronner Kammerchor, als Georg-Friedrich-Händel-Ring-Träger und Mitglied im Künstlerischen Beirat.

„Als Jürgen Budday mit seiner Ehefrau Erika 1979 in die Klosterstadt kam, um die Stelle des Musiklehrers am Evangelischen Seminar anzutreten, konnte niemand – auch er selbst nicht! – ahnen, was dies für das Seminar, für das Kloster im Ganzen und damit natürlich auch für unsere Stadt an Bedeutung und Gewinn erbringen würde.“ Mit diesen Worten begann Bürgermeister Andreas Felchle seine Rede und würdigte Jürgen Budday, der „seit 1979 aus der ohne Zweifel guten Klosterkonzert-Reihe auf regionalem Niveau bis 2013 eines der wichtigsten kirchenmusikalischen Festivals in Baden-Württemberg machte“, auf sehr lebendige Weise.

Musik ziehe sich durch Buddays ganzes Leben, schon als Jugendlicher habe er einen Organistendienst übernommen und selbstverständlich Klavier- und Orgelunterricht genossen. An der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart absolvierte er ein Studium der Kirchenmusik. „Aber was mir an Jürgen Budday von Anfang an besonders gefallen hat ist, dass da kein abgehobener, arroganter ‚Star‘ agiert, sondern ein überaus qualifizierter und profilierter Musiker und Pädagoge, ein zu nationalem und internationalem Ruf gereifter Künstler, der zugleich ein prima Kumpel ist: Begeisterter Sport- und insbesondere Fußball-Fan, Reise- und Foto-Liebhaber und Feschtles-Hocker.“

Auf einer Konzertreise durch Argentinien, die Felchle begleitete, habe er begriffen, was Jürgen Budday so besonders macht: Der Kirchenmusikdirektor sei ein im positivsten Sinne Musikverrückter, ein Tausendprozentiger, ein Perfektionist, so Felchle. So habe er erlebt, dass Jürgen Budday oft und lange nicht zufrieden war, wenn alle anderen ein Musikstück längst für wunderschön und sensationell hielten. Buddays Ansprüche seien hoch – nicht zuletzt diejenigen an sich selbst.

„Nur so konnte ein zunächst ‚kleiner Musiklehrer‘ der Stadt Maulbronn, dem Enzkreis und dem Land die Klosterkonzerte schenken, diesen unbezahlbaren Schatz für Kulturpolitik, Imagebildung, und auch Wirtschaftsförderung. Rund 500.000 Musikliebhabern hat Budday sozusagen Freude bereitet“, so der Bürgermeister in seiner Laudatio.

Auch Jürgen Budday selbst ergriff das Wort. Er dankte dem Gemeinderat und der Stadt, dass diese ihn für den herausragenden Titel für würdig erachteten sowie der Pianistin Marina Müllerperth, die den Abend musikalisch untermalte. Dass Budday auch von den negativen Seiten des Lebens nicht verschont geblieben war, fand ebenfalls Erwähnung: „Letztlich ist das Ergebnis aller negativen Erfahrungen und Niederlagen gewesen, dass ich gestärkt daraus hervorgegangen bin.“

Jürgen Budday, ein Mensch, der national und international ein Star seiner Szene ist, aber zugleich württembergisch-evangelisch bescheiden, schwäbisch-kleinststädtisch mit beiden Füßen auf dem Boden. Ein Mann, der die hohe Anerkennung durch die Verleihung der Ehrenbürgerwürde sichtlich verdient hat.

Sonja Kientsch (Stadtverwaltung Maulbronn), VDKC
24.11.2014