Zur aktuellen Situation des Theaters Plauen-Zwickau Drucken

Hoffnung auf Fortbestand des Vier-Sparten-Theaters

Thumbnail imageIm Dezember 2014 schreckte die Nachricht, dass wegen der bevorstehenden Kürzung der Zuschüsse die Gefahr der Spartenschließung am Theater Plauen-Zwickau besteht, Musik- und Theater-Interessierte in ganz Deutschland auf. Mehr als 40 000 Petitionsunterschriften – darunter auch viele aus den Chören unseres Verbandes – sowie Wortmeldungen namhafter Künstler aus vielen Ländern haben dazu geführt, dass der entsprechende Tagesordnungspunkt zur Zukunft des Zwickau-Plauener Theaters im Dezember nicht vom Rat der Stadt behandelt wurde. In der Folgezeit fanden mit den Beteiligten und Verantwortungsträgern intensive Gespräche statt, deren Ergebnisse eine Perspektive für den Fortbestand des Vier-Sparten-Theaters erhoffen lassen. Auch der offene Brief unseres Verbandspräsidenten, Prof. Klemm, hat in diesem Sinne zum Umdenken bei den Verantwortlichen beigetragen.

Am 03.02. und 05.02.2015 fanden in Plauen und Zwickau Stadtratssitzungen und am 06.02. eine Aufsichtsratssitzung des Theaters Plauen-Zwickau gGmbH zum Thema Grundlagenvertrag des Theaters statt. Es wurde beschlossen, dass am 01.08.2015 der geänderte Grundlagenvertrag zwischen den Städten Plauen und Zwickau zur Sicherung der Theater Plauen-Zwickau gGmbH in Kraft tritt. Als wesentliches Element ist darin die Sicherung der Finanzierungsbeträge durch die Gesellschafter und den Kulturraum Zwickau-Vogtland bis 2020 enthalten. Die Gesellschafter haben sich darauf verständigt, derzeit noch geltende haustarifliche Vereinbarungen über den 31.07.2015 hinaus nicht fortzusetzen bzw. neu abzuschließen. Weiterhin wurde die prozentuale Verteilung der Zuschussmittel zwischen beiden Gesellschaftern zugunsten Plauens geändert.

Der Beschluss in den beiden Stadträten beinhaltet die Aufforderung an die Geschäftsleitung des Theaters, dem Aufsichtsrat der Gesellschaft im Juni 2015 ein beschlussreifes Konzept vorzulegen, welches die Umsetzung des vorgegebenen finanziellen Rahmens darlegt. Zusätzlich werden weitere Gespräche zur Erarbeitung einer Perspektivstrategie für das Theater Plauen-Zwickau zwischen den Oberbürgermeistern, der Intendanz, der Geschäftsführung, dem Aufsichts- und Betriebsrat, dem Deutscher Bühnenverein, der Sächsische Staatsregierung, des Kulturraums und der beiden Landkreise geführt.

Auch, wenn damit bei weitem noch nicht alle Probleme gelöst sind, um die Zukunft eines eigenproduzierenden Mehrspartentheaters zu sichern, so ist die Entwicklung der letzten Monate ein erster Erfolg, der auch der Aktivitäten unserer Verbandschöre und der Verantwortlichen des VDKC mit zu danken ist. Es bleibt nun nur zu hoffen, dass die für das Theater Plauen-Zwickau Verantwortlichen Wege und Möglichkeiten finden, diesen begonnenen Prozess zu einem für alle vertretbaren Ergebnis zu führen und dass man damit der großen Bedeutung der Theater- und Musikkultur im südwestsächsischen Raum und insbesondere der Geburtsstadt Robert Schumanns gerecht wird.

Reinhold Stiebert, VDKC
20.04.2015