Auf Antrag des VDKC wurde im Rahmen der entsprechenden UNESCO-Konvention die „Chormusik in deutschen Amateurchören" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
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Die ultimative Chormappe aus Kanada
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BRONZEN VON E.G. Weinert
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Der Bärenreiter-Verlag feiert sein hundertjähriges Bestehen |
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Vom Wandersmann zum Weltunternehmen in Sachen Musik
Im elterlichen Wohnzimmer wurden die schlichten Liedsammlungen gebunden und von dort aus versandt. „Finkensteiner Blätter“ hießen die ersten Veröffentlichungen nach dem Örtchen Finkenstein in der Tschechoslowakei, wo Vötterle an einer Singwoche mit dem charismatischen Walther Hensel teilnahm. Erst Monate später, im April, wurde der Verlag offiziell eingetragen, als der Jungverleger 21 Jahre alt wurde.
„Warum sollte ich nicht bei mir selbst in die Lehre gehen?“, fragte sich Vötterle und erweiterte nach und nach das Verlagsprogramm. „Alte Musik“ kam hinzu, Werke von den damals nur in Fachzirkeln bekannten Leonhard Lechner und Heinrich Schütz. Und natürlich auch Musik von Johann Sebastian Bach. Vier Jahre nach den Anfängen verließen Vötterle und seine treuen ersten Mitarbeiter die Stadt am Lech und zogen in das nordhessische Kassel. Der künftige Schwiegervater half mit einem Grundstück, die Stadt mit einem Darlehen. Von nun an wuchs das Unternehmen stetig. Bücher zur Musik, zur Theologie und zu anderen Themen kamen hinzu. Die Nazizeit verging nicht ohne Kompromisse, doch wurde Vötterle wegen kritischer Aufsätze in der Zeitschrift „Der Sonntagsbrief“ zeitweise die Verlegerlizenz entzogen. Durch geschicktes Agieren konnte eine Verlagsschließung abgewendet werden.
Auf seinem Höhepunkt hatte Bärenreiter mehr als 350 Angestellte und Arbeiter. Heute sind es nur noch knapp hundert. Die Schließung der Druckerei und vielfache Rationalisierungen trugen dazu bei. 1975 starb Karl Vötterle. Seine Tochter Barbara übernahm die Geschäftsführung, ihr Ehemann Leonhard Scheuch trat wenig später in die Leitung ein. Sich auf den Lorbeeren und Verdiensten des Gründers auszuruhen, kam für das Verlegerehepaar nicht in Frage. So wurde das Verlagsprogramm zum einen auf den Kern fokussiert: die Bereitstellung von editorisch hochwertigen Notenausgaben. Zum anderen wurde das Angebot ebenso konsequent erweitert. Mit der Herausgabe der neun Symphonien Beethovens durch den Engländer Jonathan Del Mar ab 1997 stieß Bärenreiter eine Tür zu Räumen auf, die bisher verschlossen waren: vor allem die französische Musik der Romantik und des Impressionismus, aber auch Werke von Mendelssohn, Schumann, Brahms, Verdi, Elgar und vielen anderen tragen jetzt die Marke „Bärenreiter Urtext“. Eine Konstante schon seit frühen Jahren ist die mäzenatische Pflege der zeitgenössischen Musik. Große Namen wie Hugo Distler und Ernst Krenek fanden in Kassel ihre verlegerische Heimat, unter den Jüngeren werden Dieter Ammann, Beat Furrer, Philipp Maintz, Matthias Pintscher, Andrea Lorenzo Scartazzini, Charlotte Seither, Miroslav Srnka und andere von Bärenreiter vertreten. Wohin steuert das Bärenreiter-Schiff? Bis zum Beginn der Corona-Pandemie verlief die Fahrt in ruhigen Gewässern. Die Katastrophe traf den Verlag schwer, weil der wichtige Aufführungsbereich weltweit gestört war oder ganz zum Erliegen kam. Ohne Konzerte kein Notenverkauf. Allmählich glätten sich nun die Wogen. Ein gewisser „Long Covid“-Effekt ist noch nicht ganz überwunden.
Das Familienunternehmen wird also weiterbestehen. Trotz der 100 ist es nicht in die Jahre gekommen. Ein hoch qualifizierter Mitarbeiterstamm sorgt für eine Weiterentwicklung auf sicherer Basis. Zum 100. Geburtstag des Bärenreiter-Verlages Kassel gratuliert VDKC-Präsident Professor Ekkehard Klemm herzlich:
Bärenreiter-Verlag, VDKC ![]()
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