Auf Antrag des VDKC wurde im Rahmen der entsprechenden UNESCO-Konvention die „Chormusik in deutschen Amateurchören" in das bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen.
Der VDKC ist Mitglied im
Wir begrüßen herzlich im Verband:
Dirigentin: Maria Jürgensen
25 Chormitglieder
VDKC-Landesverband Nordwest
BLACK FOLDER
Die ultimative Chormappe aus Kanada
Geschenk für Ehrungen:
BRONZEN VON E.G. Weinert
VDKC SCHRIFTENREIHE
Robert Schumann: „Missa sacra“ op. 147 |
Aufführungspraktische Hinweise von Ingo Bredenbach
„Tief ergreifend ist das Kyrie und wie aus einem Gusse, im Sanctus einzelne Sätze von so wundervoller Klangwirkung, dass es einem kalt über den Rücken rieselt“ (Johannes Brahms) Einige allgemeine Anmerkungen: Im größeren Zusammenhang gilt, dass ein crescendo mit einem „un poco accellerando“, ein decrescendo mit einem „un poco rallentando“ zu verbinden ist. Zudem ist die große komponierte dynamische Bandbreite vom pianissimo bis zum fortissimo wahrzunehmen und umzusetzen. Hierbei gilt es klug die dynamischen Schattierungen zu disponieren. Bei Akzenten ist zwischen sf (sforzato), fp (fortepiano) und sfp (subito fortepiano) zu unterscheiden, so z.B. im Credo Takt 100, 102, 170. Eine gute Klangbalance ist anzustreben, bei der häufig Mittelstimmen hervorzuheben sind. Besonders auf die (Höhe der) Terz im Akkord ist zu achten, wobei zu differenzieren ist, ob diese Terz Leittonfunktion hat. In diesem Falle der darf die Terz dann etwas höher genommen werden, als die sonst eher entspannt klingenden Dur-Terzen. Ein koordiniertes Beenden von Klängen erhöht die Deutlichkeit so z.B. im Kyrie Takt 28,1 beenden Tenor und Bass zusammen mit Sopran und Alt den Schlussklang vor der „2“, s. a. im Kyrie: Takt 18,3; Takt 31,3; Takt 48,1 oder im Gloria: Takt 10,2. Mit solch’ differenzierter Ausarbeitung und vielfältiger Gestaltung der Schumann’schen Messe ergibt sich dann - ohne aufdringlich zu wirken – der beseelte und einnehmende Charakter, die gerade die Faszination der romantischen (Chor-)Musik ausmacht. Kyrie: Die stretta–Situation Takt 32ff ist mit einem accellerando zu verbinden und es ist sinnvoll, in Takt 35, eingeleitet durch einen breiten Auftakt in Takt 34,4+, wieder ein rallentando vorzusehen, um zum Kyrie eleison ab Takt 36 überzuleiten, das wieder motivisches Material des Anfangs verwendet. Nicht übergangen werden sollte in Takt 39 der harmonisch sehr interessante Vorhalt zum Trugschluss, bei dem es sich anbietet, ihn durch ein vorbereitetes „tenuto“ auf Takt 40,1 auszukosten. In Takt 41/42 ist ein „un poco crescendo” quasi als Doppelpunkt vor Takt 42,3 angebracht. Eine weiche Einlösung des Achtel auf „2+“ in Takt 43 ist ebenso zu empfehlen, wie ein gut gestaltetes „messa di voce“ zur Hervorhebung des ‘schönen’ „d1” im Alt in Takt 44/45. Augenmerk sollte auf das „subito forte“ in Takt 48 gelegt werden und sich sodann innerhalb eines Taktes ein decrescendo vom forte zum piano anschließen. In Takt 55 wirkt ein ‚schwebendes’ legato im piano besonders berückend, wenn die punktierte Viertel gegen Ende etwas entlastet und ein breites Achtel gesungen wird. Intonatorisch besonders heikel sind:
Gloria: Intonatorisch besonders heikel sind:
Druckfehler:
Credo: Ab Takt 2ff ist zu entscheiden, ob nach dem 4-Ton-Motiv das nächste „Credo“ je neu angesetzt werden soll. In Takt 26,1 bereitet dem Sopran wegen der Stimmkreuzung des Sopran und Alt die große None abwärts Schwierigkeiten. In Takt 28 ist es ratsam, die Viertelpause zu überspannen. Die Notation in Takt 34,1 (punktiertes Viertel +Achtel, statt Vierte + Achtelpause + Achtel) ist ein Hinweis darauf, dass das Komma zu ‚übersingen’ ist. In Takt 47 ist bei „et in u-“ ein decrescendo und bei “unum” ein crescendo überlegenswert um über das „Dominum“ zu „Jesum“ hinzuführen, dito in Takt 53. In Takt 92 sind breite Viertel bei „homi-“ verbunden mit einem decrescendo zu singen, damit die Endsilbe „-nes“ leise erklingt. Das „sfp“ in Takt 100 und 102 ist wahrzunehmen, denn hier steht kein „fp“, da die Musik im piano-Bereich angesiedelt ist, dito in Takt 170. Wegen der ungewöhnlichen Harmonik sollte Takt 170,3 mit „tenuto“ gesungen werden. Wieder ist eine Stimmkreuzung zwischen Sopran und Alt für den Sopran schwierig (Takt 175). Der Takt 181 ist subito piano (im legato) zu singen, ebenso in Takt 186. Und in Takt 182/183 ist ein flächiger Chorklang zu anzustreben, dem zunächst der viele Text entgegensteht. In der abschließenden Fuge ab Takt 191 reagiert in der 1. Durchführung oft ein ‚sf – Credo’ affirmativ auf das 4-Ton-Credo-Motiv, mit dem das Fugenthema „et vitam …“ angekündigt wird. Dieses 4-Ton-Credo-Motiv erscheint auch gedehnt (Takt 215: Sopran, Alt und Tenor bereiten das Bass-Thema in Takt 217 vor, dito Takt 223ff zur Vorbereitung des Sopran-Themas), diese Variante ist mit einem „messa di voce“ zu versehen Intonatorisch besonders heikel sind:
Druckfehler: Takt 41,1: kein sf im Bass
Sanctus: Intonatorisch besonders heikel sind:
Agnus Dei: Intonatorisch besonders heikel sind:
2010/19.12.2013 Fotos: die Abbildungen zeigen Partiturausschnitte der Werkausgabe des Schott-Verlages. Informationen: Bernhard R. Appel (Hrsg.): Robert Schumann: Missa sacra (liturgisch), op. 147, nach Robert Schumann "Neue Ausgabe sämtlicher Werke" Band IV/3/2, gemischter Chor (SATB) und Orgel, Bestell-Nr.: ED 8025, Preis: 32,99 EUR zzgl. Versandkosten. Direktbestellung beim Verlag
|
CHOR und KONZERT 2022 ist erschienen |
Verbandszeitschrift des VDKCFreude im VDKC-Generalsekretariat: Die Jahresausgabe von CHOR und KONZERT ist aus der Druckerei gekommen! Das Heft versammelt die VDKC-Beiträge des Jahres 2022 in gedruckter Form. Hier lässt sich noch einmal prima nachlesen, was im vergangenen Jahr alles an spannenden und wissenswerten Artikeln veröffentlicht wurde. CHOR und KONZERT ist ab sofort auch im VDKC-Shop zu erwerben: hier. VDKC |
Der schlaue Fuchs Amu (der Name steht für "Amateurmusik") gibt Antwort auf Fragen rund um die Amateurmusik. Das Infoportal bündelt zahlreiche Angebote zu Wissen, Praxis und Beratung: